Streiks bei Vivantes. Ein Kommentar im Tagesspiegel vom 12.April 2016

(…) Für 250 der 900 der Service-Beschäftigten (in der „Vivantes-Service-Gesellschaft“) gilt kein Tarifvertrag. Die Gewerkschaft Verdi fordert, dass der Vorstand alle 15 000 Vivantes-Beschäftigten nach dem bundesweiten Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVÖD) bezahlt. Vivantes aber soll sparen, so will es der Senat als Eigentümer der Kliniken. Und deshalb wird der TVÖD auch in anderen Vivantes-Töchtern künftig seltener gelten. Langfristig, das hatte der Vivantes-Vorstand 2015 angekündigt, müssten Tausende Service-Mitarbeiter, aber auch Therapeuten mit „marktüblichen Löhnen“ rechnen – also monatlich Hunderte Euro unter TVÖD-Niveau. (…)

Ein SPD-Landesparteitag aber hatte 2015 beschlossen, alle 15.000 Vivantes- Mitarbeiter sollten nach TVÖD bezahlt werden. Dies allein hieße, jeder Betroffene bekäme Hunderte Euro mehr im Monat. Das könnte den Konzern 45 Millionen Euro zusätzlich im Jahr kosten. Weder Kassen noch der Senat werden ihre Mittel für Vivantes erhöhen. Die Berliner SPD müsste sich eigentlich überlegen, wie sie ihre Beschlüsse und die Lage im Gesundheitswesen miteinander vereinen möchte. (…)“

Von Hannes Heine